Archiv 2020

(14.12.2020) Frosch, Weihnachtsfeier und Newsletter

Liebe Aktive, liebe Freunde des LBV Augsburg,

 

am kommenden Mittwoch, 16.12., muss in unserem Teichgebiet bei Langeringen ab 8 Uhr mal wieder gebaggert werden. Der Damm zwischen mittlerem Weiher und Lehmweiher zeigt Undichtigkeiten. Uwe Görtz, unser Gebietsbetreuer, sucht deswegen dringend noch den einen oder anderen Hobby-Bauhelfer. Nicht zum Baggerfahren, sondern zum Erde feststampfen. Das Monstrum, etwas verharmlosend "Frosch" genannt, wird gestellt. Wenn man draufdrückt, macht es Krach, hüpft, bei entsprechendem Krafteinsatz sogar vorwärts. Macht bestimmt Spaß. Allerdings sollte klar sein, wer Chef ist, Mensch, nicht Frosch. Wenn das Ding also lieber in den Teich statt den Damm entlang hüpfen will, sollte man sich durchsetzen können. Uwe kann das. Aber irgendwann braucht er Ablösung. Wen darf ich weitervermitteln?

 

Beinahe hätten wir im Dezember noch ein Monatstreffen machen können, 30 Leute in 3 Gruppen. Am 24.,25. und 26.12. abends, denn bis gestern wären jeweils 10 Leute aus verschiedenen Haushalten erlaubt gewesen. Aber der Markus und die Angela haben es gemerkt und heute schnell das Schlupfloch geschlossen. Dafür bietet unsere Landesstelle erstmals eine virtuelle Weihnachtsfeier für LBV-Aktive an. Am Donnerstag, 17.12. von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr. Hier in kursiv die offizielle Einladung:

 

Liebe LBV-Aktive!

 

Ein Jahr, in dem alles etwas anders ist, geht zu Ende. Auch die Adventszeit wird nicht so sein, wie wir es gewohnt sind - Ihr werdet keine Präsenz-Weihnachtsfeiern in den LBV-Kreisgruppen und LBV-Geschäftsstellen abhalten können.

 

Darum möchten wir LBV-Ehrenamtler*innen und LBV-Mitarbeiter*innen (in Eurer Freizeit) herzlich einladen zu einer virtuellen Weihnachtsfeier. Kerze, Glühwein und Plätzchen bitten wir Euch selbst vorzuhalten – wir sorgen für festliche und fröhliche Stimmung, Gespräche, Musik und ein paar Überraschungen.

 

Für die Teilnahme einfach am Donnerstag, den 17. Dezember um 19 Uhr auf diesen Link klicken: https://zoom.us/j/96995468688.

Auf einen schönen Abend mit Euch freuen sich

 

Norbert Schäffer, Alf Pille, Helmut Beran und Anke Brüchert

 

Bitte dazu den Link in den Browser kopieren oder den Link im Newsletter im Anhang anklicken. Ich höre schon Norbert Schäffer "I am dreaming of a white christmas" singen, sehe unseren Geschäftsführer Alf Pille als red-nosed Rendeer und rieche den Glühweinduft der wLAN-Wellen. Seien wir mal gespannt. Wer den Kranichvortrag neulich erlebt hat, hat schon mitbekommen, wie professionell unsere Landesstelle solche Online-Veranstaltungen präsentiert. Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Geht der Trend 2021 zu virtuellen Monatstreffen, bei denen man sich über die Tierfilme im Fernsehen austauscht? Muss  nur noch der Exkursionsleiter raus und mit dem smartphone filmen, während die Führungsteilnehmer am Rechner zuschauen? Findet die Wiesenbrüterkartierung mit ferngesteuerten Drohnen statt und statt Arbeitseinsatz oder Ziegen werden unsere Flächen von einer Herde Mähroboter gepflegt?

Nichts da, wir haben für 2021 bereits viel geplant, Führungen, Arbeitseinsätze, Kartierungen, Treffen. Wir bleiben zuversichtlich! Was sich in anderen Kreisgruppen dieses Jahr getan hat, meist live und draußen, ist dem nachstehend beigefügten Schwaben-Newsletter zu entnehmen.

Viel Spaß bei der Lektüre!

 

Ich wünsche uns allen, dass wir auch dieses Jahr wieder das Besondere der Weihnachtszeit erleben dürfen, wenn auch in anderem Rahmen als sonst. Bleibt gesund und lasst Euch nicht unterkriegen!

 

Mit besten Grüßen

Martin Trapp

Newsletter der LBV-Kreisgruppen Schwaben - Dezember 2020
KG-Newsletter-06_20_5.pdf
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(16.11.2020) Öfter mal was Neues!

Nach immerhin 49 Vogel des Jahres-Wahlen, die ähnlich zur Papstwahl streng geheim hinter verschlossenen Türen und in konspirativen Sitzungen von LBV und NABU (nur der weiße Rauch hat noch gefehlt) stattgefunden haben, gibt es zum 50. Jubiläum die erfrischende Möglichkeit für uns alle, mitzumachen!  

Sie sind seit Kindertagen ein Rotkehlchenfan, trauen sich aber nicht, das offen zuzugeben? Dann geben Sie Ihrem Liebling doch einfach Ihre Stimme, keiner petzt das weiter! Oder Sie wollen auf einen weniger bekannten und unscheinbaren, aber so richtig sympathischen Piepmatz aufmerksam machen? Nur keine Hemmungen, jede Stimme ist gefragt und zählt. Wer noch Inspiration benötigt, stöbert einfach auf der Seite → www.vogeldesjahres.de, dort stehen sage und schreibe 307 verschiedene Arten zur Auswahl und präsentieren sich von ihr Schokoladenseite. Und da finden sich übrigens auch andere nette Details wie ein „Wahl-Generator“ oder Ranglisten geordnet nach Bundesländern. Ab dem 18. Januar 2021 kommen die zehn Vögel mit den meisten Stimmen dann in eine Stichwahl, das ist fast so spannend wie bei der US-Präsidentschaftswahl. Ach ja, aktuell liegt die Stadttaube vorne... – aber Sie haben da bestimmt eine viel bessere Idee?!

(16.11.2020) Aktuelles der LBV Kreisgruppe Augsburg

Liebe Mitglieder und Freunde des LBV Augsburg,

 

kennen Sie schon den Vogel des Jahres 2021? Na? 

Diese Vögel werden immer ganz heimlich bei einem Hinterzimmertreffen zwischen LBV und NABU ausgekartelt, das Ergebnis der Abstimmung gehört dann monatelang zu einem der größten Geheimnisse unseres Planeten, bis im Oktober des Vorjahres die medienwirksame Bekanntgabe erfolgt.

Nein, Sie haben nichts verpasst.

2021 ist alles anders, den fünfzigsten Vogel des Jahres wählen Sie! Unter → www.vogeldesjahres.de werden 307 Vogelarten mit tollen Aufnahmen vorgestellt. Bis 15. Dezember dürfen alle Menschen in Deutschland dort ihren Favoriten anklicken. Die 10 am häufigsten genannten kommen in die Endausscheidung, ab 18. Januar 2021 sind wir dann alle nochmal aufgerufen, daraus den Sieger zu küren. Unter dem angegebenen Link kann man auch tagesaktuell die momentane Rangliste anschauen. Momentan führt: die Stadttaube. Wer andere Prioritäten hat und die Internetabstimmung nicht irgendwelchen Scherzkeksen überlassen möchte, sollte unbedingt teilnehmen. Ganz nach dem bekannten Motto: Lass den Klick bei deinem Vogel. Wem jetzt einfällt, dass er noch 2 Tage Resturlaub hat um dann 48 Stunden lang minütlich seinen Vogel anzuklicken, das funktioniert leider nicht, jede Mailadresse zählt nur einmal. Ich bin noch am überlegen. Nehme ich die Schwanzmeise, die ist so niedlich und baut so ungewöhnliche Nester. Aber die ist häufig, kein Vogel zum Jammern, die würde es in normalen Jahren nie zu dieser Auszeichnung schaffen. Darf es zum 50igsten Jubiläum mal ein Vogel sein, der einfach nur sympathisch ist? Oder nehme ich den Wendehals? Wiedehopf würde mir auch gefallen. Wer sich nicht entscheiden kann: Man darf für mehrere Vögel abstimmen. Also doch 2 Tage Urlaub und alle 307 nacheinander anklicken? Erlaubt, hilft aber bei der Wahlentscheidung nicht wirklich weiter.

 

Der Kranich ist natürlich auch eine charismatische Art. Von ihm handelt am Dienstag Abend (17.11.2020) um 19 Uhr ein sehr empfehlenswerter Vortrag, natürlich wieder nur online. Dr. Miriam Hansbauer ist schon immer die bayerische Kranichexpertin, und nun auch die Leiterin des LBV-Artenschutzreferates. Unter folgendem Link findet man den Zugang und erfährt viel Neues über den Kranich in Bayern.

→ https://www.lbv.de/mitmachen/weiterbildungskurse/fuer-aktive/fortbildungen-intern-details/17-11-2020-der-kranich-in-und-ueber-bayern-aktuelles-zu-kranichzug-und-brut-im-freistaat-online-fachvortrag/

 

Momentan lohnt aber auch der Blick in den Himmel. Die Kraniche zieht es in den Süden. In den letzten Jahren hat sich ein neuer Zugweg aufgetan, die Kraniche vom Sammelplatz Hortobagy in Ungarn, etwa 120 000 Tiere,  ziehen nördlich der Alpen, sozusagen über Augsburg, Richtung Spanien. Diese Woche habe ich 11 südlich von Bobingen fotografieren können. Sobald das Wetter schlechter wird, kommen die anderen 119989 nach, manchmal zu Trupps von mehreren Hundert. Freundlicherweise trompeten die beim Fliegen, horchen statt Himmelabsuchen ist also auch eine Option.

Leider ist unser letztes Monatstreffen wieder downgelockt worden. Dabei hatten wir uns in den letzten Monaten wieder an fast normale Treffen gewöhnt. Aber natürlich findet trotzdem Naturschutz statt. Nachstehende Bilder sollen einen Eindruck geben von unseren Arbeitseinsätzen am Lechstau 21, in unserem Teichgebiet Schwabaich und vom Apfelbäume pflanzen in Biberbach. Im Winter stehen noch viele große Maßnahmen an, wir haben einiges an staatlichen Zuschüssen zugesagt bekommen. In unserer Tongrube Glon soll beispielsweise großflächig Rohboden abgeschoben werden, alte Teiche werden zugeschüttet oder entlandet, neue Flachteiche angelegt, alles für die Wechselkröte. Wir haben auch schon angefangen, am nächsten Jahresheft "Flugblatt" zu schreiben, wir bleiben also in Kontakt, versprochen.

Am Ende dieser Mail muss ich noch 2 Bilder loswerden: ein hübscher Vogel, Unfallopfer, von der Polizei bei unserem Uwe Görtz vorbeigebracht und von ihm in fachkundige Pflege vermittelt. Und eine fantastische Tafel, die mir bei einem Kurzurlaub in Eisenach aufgefallen ist. Den weißen Rotzling oder den geknickten Dürstling haben Sie bestimmt auch schon gesehen, hier erfahren Sie Näheres.

Kommen Sie gut durch diese Zeiten!
Mit besten Grüßen
Martin Trapp

 

1. Vorsitzender der LBV-Kreisgruppe Augsburg

(04.10.2020) LBV on Tour

Regelmäßig erkunden aktive Mitglieder gemeinsam Augsburg und den Landkreis. Heute haben wir die Weiher bei Burgwalden und unsere Feuchtwiesen bei Reinhartshausen besucht. Spannend zu beobachten waren einige Vögel wie Rotschenkel und Bruchwasserläufer an den teilweise abgelassenen Weihern. Auf unserer Feuchtwiese saß ein Eisvogel und Marianne entdeckte einen Sumpfstorchschnabel.

(15.09.2020) Wer steht denn dort im Schlamm?

Es ist September und der Vogelzug ist im vollen Gange. Auf einer Schlammfläche entdecken wir einen kleinen Regenpfeifer. Um welche Art handelt es sich? Da kommen ein Fluss- oder ein Sandregenpfeifer in Frage.

Flussregenpfeifer brüten im Landkreis regelmäßig und sind uns deshalb auch zur Brutzeit wohl vertraut. Sandregenpfeifer haben in Deutschland ihre Brutplätze dagegen nur an den Küsten von Nord- und Ostsee, sie tauchen jedoch auf dem Durchzug in unserer Region auf. Die beiden Arten in der Landschaft aus der Ferne zu bestimmen, ist häufig nur mit einem Spektiv möglich.

Was sehen wir durch das Spektiv (Foto vergrößern durch Anklicken)? Man kann erkennen, dass die braune Oberseite des Vogels fein geschuppt ist - ein Hinweis auf ein Tier im Jugendkleid. Weiterhin fallen ein deutlich weißer Überaugenstreif und orangefarbene Beine auf, beides wichtige Merkmale eines jungen Sandregenpfeifers.

Der Vergleich der Tiere auf den neben stehenden Bildern macht es dann eindeutig. Ein junger Flussregenpfeifer (Foto 4) ist zarter gebaut, besitzt nur einen kleinen hellen Stirnfleck, keinen Überaugenstreif und einen hellgelben Lidring. Im Prachtkleid sind die beiden Arten (Foto 2 Sandregenpfeifer im Prachtkleid, Foto 3 Flussregenpfeifer im Prachtkleid) dann noch leichter auseinander zu halten.

 

 

(14.08.20) Wer fliegt denn dort?

Wir stehen in einem Park und sehen über uns einen Greifvogel hinweggleiten. Wer ist denn dort unterwegs? Das ist nicht immer einfach zu erkennen. Ist ein Fotoapparat zur Hand, kann uns ein nachträglicher Blick auf ein Foto zu Hause ohne Zeitdruck bei der Bestimmung helfen.

Wir sehen einen brauen, unterseits gebänderten Greifvogel und denken sofort an Habicht oder Sperber. Jetzt heißt es: Genau hinschauen! Die beiden Arten unterscheiden sich sowohl in ihren Proportionen als auch in ihrer Zeichnung. Auf dem Bild ist die Zeichnung gut zu erkennen (Vergrößern durch Anklicken!). Die Unterseite ist grob quergebändert. Dieses Merkmal besitzen nur Sperber im Jugendkleid. Vergleichen wir in einem Bestimmungsbuch die Silhouetten, bestätigt sich der Verdacht. Sperber weisen beispielsweise einen schlankeren Körper und eine schmalere Schwanzbasis als Habichte auf. Wir haben es also mit einem jungen Sperber zu tun.

 

(27.06.2020) Endlich wieder Monatstreffen und neue Angebote

Darf man oder darf man nicht? Soll man wenn man darf? Corona wirft ständig Fragen auf, liefert aber leider keine Antworten. Gesundheit ist unser höchstes Gut, Leben braucht aber auch Begegnungen. Vielleicht sogar ein Monatstreffen. Unser Angebot: wir treffen uns kommenden Mittwoch im Wirtshaus am Lech. Nicht wie beim Autokino auf dem Parkplatz, jeder in seinem eigenen Auto, sondern richtig mit aussteigen und reingehen. Die Lage in Augsburg spricht nicht dagegen, der Söder erlaubt es und dem Wirtshaus tut es gut.

 

Herzliche Einladung zum Monatstreffen des LBV KG Augsburg am Mittwoch, 1. Juli um 19:00 Uhr im Wirtshaus am Lech, Leipziger Straße 50.

 

Diese Regeln müssen momentan beachtet werden: 10 Leute dürfen sich wieder treffen, also am selben Tisch sitzen. Dann muss ausreichend Abstand gehalten werden zum nächsten Zehnertisch. Die Wirtsleute haben es ausgemessen: 3 solche Tische lassen sich im Raum verteilen. Wer aufsteht oder sich gar gehend bewegt muss eine Maske tragen. Wer sitzt, darf selbst entscheiden, wie er sich besser fühlt. Das Lokal und wir müssen Kontaktlisten führen, bitte unbedingt anmelden, am besten als Antwort auf diese Mail, dann können wir die Liste vorab ausfüllen. Wir werden es gemütlich angehen, Bilder, Informationen, Zeit zum Reden, zum Essen, und es zeitlich nicht zu sehr ausdehnen. Bestimmt sind die Bilder aus dem Anhang dabei, der fütternde Grünspecht von Herbert Huber, mein Sperber aus dem Wittelsbacher Park, unser LBV-Wendehals.

Vielleicht wäre aber auch das was für Sie: Hermann Mayer, unser Schatzmeister, scheidet nach 7 Jahren engagiertem und kompetenten Wirken aus seinem Amt aus. Wer kümmert sich nun um unsere Schätze? Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk, aber für uns eine dringend zu besetzende Position. Ich kann und darf nicht Ausgaben, die ich für notwendig erachte, auch noch selbst vornehmen. Was sollte man mitbringen? 4 Stunden Zeit pro Monat bei freier Zeiteinteilung, ein gewisses Gefühl für Zahlen, Lust auf 5 Vorstandssitzungen pro Jahr und auf eine Jahreshauptversammlung.
Wer bei 4 Stunden jetzt an einen Tippfehler denkt, schließlich ist Augsburg die drittgrößte Stadt Bayerns, wir sind eine große Kreisgruppe, nicht unvermögend. Da muss doch eine Person, die sich um das Geld kümmert, tagsüber schuften und nachts unruhig schlafen. Nein, nein, LBV-Kreisgruppen sind rechtlich nicht selbständig, eigentlich gehört uns gar nichts, nur der Landesverband ist ein eingetragener Verein. Wir brauchen eine Person, die online überweist und am Ende des Monats die Belege vorsortiert nach Hilpoltstein schickt, dort werden die Buchungen vorgenommen. Man muss auch nicht tief in der LBV-Materie drinstecken, im Vorstand tut uns eine Person gut, die ihren gesunden Menschenverstand einsetzt, den Sinn mancher Vorschläge hinterfragt und auch die Kosten im Auge behält. Es wäre sehr aufwändig, wenn wir Sie alle anrufen müssten um zu fragen, ob dies genau der Job für Sie wäre. Bitte melden Sie sich doch aus freien Stücken.

Ferdinand Fehler, der neue Flächenmanager unserer Bezirksgeschäfsstelle, bietet verschiedene Schulungstermine an, die gerade auch für Neueinsteiger in der Flächenpflege geeignet sind. Am Freitag 3.7. geht es von 16 bis 19 Uhr am Lechstau 21 um den Lebensraum Magerrasen mit Pflegetipps, am 17.7. von 16 bis 19 Uhr im Wittislinger Ried im Landkreis Dillingen um den Lebensraum Niedermoor, am Samstag 11.7. von 10 bis 13 Uhr bei dem auf Landschaftspflege spezialisierten Landwirt Sirch in Hurlach um Vorstelllung geeigneter Maschinen. Zu allen Terminen ist eine Anmeldung notwendig, gerne über mich.

Christiane und Jörg Gebauer wollen mit regelmäßigen gemeinsamen Naturwanderungen, bewusst nicht Führung genannt, ein neues Format in unserer Kreisgruppe anbieten. Bei Interesse bitte unverbindliche Rückmeldung.

Zu unserer großen Abrechenaktion am Lechstau 21 am 25.7. werden wir noch eine eigene Einladung verschicken.

Das passende Bild zum Schluss stammt von Susi Botsch: ein Regenbogen über unserer Fläche in Bachern. Wir glauben fest daran: Alles wird gut!
Mit besten Grüßen
Martin Trapp  

(13.06.2020) Wem gehört denn dieser Rücken?

Bei einem Sommerspaziergang an der Wertach entdecken wir einen kleinen braunen Vogel, der uns seinen Rücken zeigt. Welches Tier sehen wir denn dort? Der Standort ist uns bei der Bestimmung eine große Hilfe. Der Singvogel mit dem kaffeebraunen Gefieder sitzt auf einem Stein in der Wertach an der Gögginger Brücke. Wer es jetzt noch nicht weiß, kann den Vogel von vorne betrachten.

 

Auf dem Portrait von vorne lässt sich nun die Schönheit der Farben der Wasseramsel in Ruhe genießen. In der Natur sehen wir häufig nur einen rundlichen Vogel eilig über der Wasseroberfläche an uns vorbeischwirren. Manchmal lässt er sich auf Steinen wippend oder bei der Unterwasserjagd beobachten.

 

Wer sich für die hübschen Tiere näher interessiert, kann einen Blick in die Informationen der Arbeitsgruppe Wasseramsel auf der Homepage werfen (LBV Augsburg - Mitmachen – Arbeitsgruppe Wasseramsel). Viel Spaß beim Lesen!

 

(08.06.2020) Die immer-noch-statt-Monatstreffen-Mail

Da zieht also auch der Juni ins Land ohne unser schönes, immer gut besuchtes Monatstreffen. Leider beziehen die Coronalockerungen Vereine und Verbände noch nicht mit ein. Und auch unser Wirt ist der Meinung: 50 Leute im Nebenzimmer, also eine Gabellänge Abstand, das ist momentan noch keine passende Maßeinheit. So bleibt mir nur die Mail, um einen, wie immer sehr persönlich gefärbten, Eindruck vom Naturgeschehen der letzten 3 Wochen im Raum Augsburg zu geben.

 

Haben Sie auch den Eindruck, dass es dieses Jahr an allen Ecken und Enden kuckuckt? Ich habe bestimmt schon 10 Kuckucke auch gut beobachtet. Einem besonders geduldigen Exemplar bin ich in unserem Teichgebiet Schwabaich begegnet (siehe nachstehend). Ist sie nicht hübsch? Woher ich weiß, dass es die Frau vom Kuckuck ist? Erstens hat sie eine attraktiv gestreifte statt nur eine grau Kehle, zweitens ließ sie ein kräftiges Trillern hören, ähnlich wie man es vom Zwergtaucher kennt. Vielleicht war es auch ein Schimpfen, weil das Ei bereits im Hintern zwackte und sie nur dachte: "Kann der Typ mal weitergehen, dass ich endlich unbeobachtet mein Ei in ein fremdes Nest ablegen kann". Jedenfalls, wenn Ihr Nachbar mal kommt und verwundert erzählt, dass dem Trillern nach auf seinem Baum ein Zwergtaucher gesessen haben muss, wissen Sie nun Bescheid: Es war die Kuckuckin und nicht der Taucher.

Auch nachstehendes Bild links zeigt einen hübschen Vogel, einen männlichen Turmfalken in unserer Tongrube Glon. Dort stolzieren auch 2 Fasane umher, der eine aber nur, wenn der andere es nicht merkt. Das mittlere Foto zeigt, was passiert, wenn der Revierinhaber auftaucht. Da kann das zweithübscheste Männchen links im Bild schon mal versuchen, sich flach auf den Boden zu drücken, um möglichst unsichtbar zu werden. Aber wenn dann trotzdem der Chef im Ring, sich mit abspreizenden Flügeln extra groß machend, eilenden Schrittes naht, bleibt nur die Flucht (Bild rechts). 

Leider hat die laufende Amphibienkartierung auf unserer Fläche bisher nur sechs Wechselkrötenmännchen erbracht. Auch Wechselkröten trillern übrigens. Bisher hat es aber kein Weibchen erhört. Wenigstens ist seit diesem Wochenende das Problem mit dem fehlenden Wasser gelöst. Nicht zu überhören sind des nachts die Laubfrösche der Tongrube, bei dieser Schallblase überrascht das nicht wirklich:

Gute Chancen auf Sichtung bestehen momentan beim Schwarzspecht. Ich hatte in den Westlichen Wäldern und im Stadtwald jetzt mehrfach Glück mit dem eigentlich scheuen Vogel. Wenn man die Aufnahme aus dem Haunstetter Wald nahe dem Pferdegehege (nachstehendes Foto) vergrößert, kann man sogar die lange, klebrige, sehr bewegliche Zunge erkennen, die der Specht geschickt zum Angeln in das enge Loch einführt.

Wirklich einfach machen es einem aber nur Buntspechte. In dessen Höhle hat immer ein Jungvogel Zirpwache, das heißt er nervt solange, bis die Elterntiere endlich wieder zum Füttern kommen. Buntspechthöhlen sind daher leicht zu finden. Die meisten Vögel jedoch agieren in der Brutzeit sehr heimlich. Ohne den Tipp von Rebecca Müller hätte ich die Mittelspechthöhle an der Wertach quasi vor meiner Haustüre glatt übersehen. So kann ich mit den nachstehenden Fotos zeigen, wie der Jungvogel bereits rausschaut, der Altvogel aber zum Füttern lieber reinschlüpft und bei der Gelegenheit das Kinderzimmer auch gleich aufräumt. Drei Tage später hat übrigens ein Star vor diesem Loch gebalzt, ein Nachmieter war also schnell gefunden.

Willi Behringer gelang sogar ein Blick direkt in eine Kinderstube, als er zusammen mit Dietrich Peter die Dohlenkästen am Kirchturm von Zusmarshausen-Gabelbach inspizierte. 

Bleiben wir noch bei ein paar Brutbeobachtungen: Beim Spaziergang im Haunstetter Wald fiel mir ein Kohlmeisenpaar auf, dass immer wieder das Feldkreuz ansteuerte. Zwischen Jesusfigur und Kreuz befindet sich anscheinend ein Hohlraum, der zur Brut genutzt werden konnte: 

Im Siebentischwald war der Zaunkönig noch mit dem Innenausbau seines kuscheligen Nestes beschäftigt, inzwischen trifft man an vielen Stellen Zaunkönigfamilien an oder hört sogar schon wieder den kräftigen Gesang, bereit, gleich die zweite Brut nachzuschieben

Die beiden nachstehenden Aufnahmen zeigen ein richtiges Vogelguckerhighlight: ein fütterndes Blaukehlchen neben unserer Wasserbüffelweide, in unserem Landkreis eine echte Rarität.

Wolfgang Weiner hat mich darauf angesprochen, dass er noch sehr daran interessiert sei, zur Ergänzung unserer Kartierung vor 2 Jahren von weiteren Mauerseglerbrutplätzen in der Stadt Augsburg zu erfahren. Wir würden diese Daten zur Sicherung des Brutbestandes an die unter Naturschutzbehörde weitergeben. Jetzt ist die Zeit, in der vor allem abends die Mauersegler laut rufend um die Gebäude mit ihrem Brutplatz kreisen. Am sichersten gelingt der genaue Nachweis, wenn man kurz vor Dunkelwerden beobachtet, wie der Vogel zum Übernachten unter die Dachrinne schlüpft. Bitte schicken Sie Ihre Beobachtungen direkt an wolfiweiner@yahoo.de, idealerweise gleich mit Foto des Gebäudes.

 

Eine Geschichte muss ich noch loswerden, auch wenn sie nicht in Augsburg spielt. Ich konnte dieses Jahr schon zweimal Bilder von Hermelinen auf unseren Flächen aufnehmen. Beim Wandern bei Bad Tölz sahen meine Frau und ich ebenfalls ein Hermelin, vor uns über den Weg huschend. Das Feld, in dem es in einem Mausloch hauste (sagt man da Hermelinloch?) war vor kurzem gemäht worden. Nun behagte ihm das Wohnumfeld anscheinend überhaupt nicht mehr. Aber gegenüber gab es noch eine hochgewachsene Wiese. Also beschloss das Hermelin umzuziehen. Es packte sein Junges, tauchte aus dem Loch auf, rannte über den Feldweg und verschwand in der Wiese. Bald kam es zurück und eilte wieselflink in langen Sprüngen zum Altbau. Der Vorgang wiederholte sich mit Jungtier 2. So ging es weiter, bis die Familie mit dem 7. Nachwuchs wohl wieder komplett war.

Vermutlich ist uns allen dieses Jahr ganz neu aufgefallen, wie viel schöne Beobachtungen man auch bei uns machen kann, man muss nur genau hinschauen. Wenn die Mail nicht schon so lange wäre, würde ich noch Bilder von Orchideen anhängen. Aber vielleicht machen Sie die einfach selbst? An den von uns gepflegten Dämmen des Lechstau 21 bei Prittriching blühen gerade die Hummelragwurzen, garantiert in vierstelliger Zahl! Dazwischen immer wieder Fliegenragwurzen, und auch einige Mischlinge. Am 25.7. haben wir dort unseren Pflegeeinsatz, mit mähen und abrechen. Ich habe es schon mal ausgerechnet: 7 ha, eine Rechenlänge Abstand, dann können 4000 Leute helfen??? Nein, Denkfehler meinerseits, die Leute sollen ja nicht mit Abstand auf dem Damm stehen, sondern sich rechend weiterbewegen. Ach egal, wir haben eh nur 70 Rechen. Behalten Sie doch den Termin schon mal im Kopf, Arbeitseinsätze werden das erste sein, das im LBV wieder möglich ist, und Platz und Arbeit haben wir dort wirklich genug.

Ich wünsche Ihnen weiterhin beste Gesundheit und schöne Naturerlebnisse.
Hoffentlich können wir bald wieder konkrete Angebote machen.

Mit besten Grüßen
Martin Trapp

(15.05.2020) Die Statt-Monatstreffen Info

Bis mindestens 30. Mai sind landesweit alle LBV-Veranstaltungen abgesagt. Deshalb kommt hier wieder die Monatstreffen-light-Version zum Einsatz, ohne Essen und Trinken im Wirtshaus am Lech, ohne 3 Stunden zusammensitzen, aber mit ganz aktuellen Bildern aus Augsburgs Natur und LBV.

Corona hat uns fest im Griff, kein Wunder, wenn man bereits beim Vogelbeobachten daran denkt. Gibt es dort vielleicht auch das Ehepaar, dessen gemeinsamer Spaziergang trotz Kontaktverbot erlaubt bleibt? (nachstehendes Bild links). Merkt man dem Kiebitznachwuchs nicht an, dass er keine Lust mehr hat, immer nur allein zu spielen? (nachstehendes Bild rechts, ebenfalls Glon).

Und die Amsel mit dem Baumaterial im Schnabel hat bestimmt lange darauf gewartet, dass der Baumarkt endlich wieder öffnet (nachstehendes Bild links). Aber manch einer vermisst auch nichts, warum rausgehen, wenn es zu Hause doch so gemütlich ist (nachstehendes Bild rechts, Waldkauz in Göggingen).

Die junge Wilde dagegen plant schon für nächstes Jahr, wo mal ihr Nachwuchs zur Welt kommen soll (nachstehender Bilder links und Mitte, Gänsesäger an der Wertach in Göggingen). Gänsesäger müssen natürlich kein Klopapapier horten, aber kann man Fisch auf Vorrat fressen? (nachstehendes Bild rechts, von Sibylle Vötterle in Burgwalden aufgenommen).

Unsere Tongrube Glon (nachstehendes Bild links) beherbergt das letzte Wechselkrötenvorkommen Schwabens. Die für dieses und nächstes Jahr geplante professionelle Kartierung kann glücklicherweise stattfinden. Unser Gebietsbetreuer, Siegfried Bless, war bei der ersten Nachtbegehung dabei und konnte diese hübsche Kröte ablichten (nachstehendes Bild rechts). 

Unsere Sandgrube Bachern (nachstehendes Bild links) dagegen muss unter unerwarteten Coronafolgen leiden. Da hat jemand wohl den geschlossenen Recyclinghof zum Anlass genommen, 20 Altreifen stattdessen bei uns abzukippen. Sehr ärgerlich, die Entsorgungskosten tragen nun wir. Und in unserem Teichgebiet Schwabaich (nachstehendes Bild rechts) mehren sich die Anzeichen für Fischdiebstahl. Unser Gebietsbetreuer Uwe Görtz findet immer wieder Köder und Autospuren auf unserem Gelände. Eine Polizeistreife entdeckte gar eine wohl noch schnell weggeworfene Stofftasche mit 10 teilweise noch lebenden Fischen. Ebenfalls ärgerlich, erstens aus Tierschutzgründen, zweitens weil der Fischbesatz unser Eigentum ist und vor allem, weil die Teichanlage als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist und Angeln daher verboten und wegen Beunruhigung der Brutvögel auch nicht erwünscht ist.

Muttertag ist zwar schon vorbei und der Blumenstrauß auch noch etwas dürftig: auf unseren Flächen in Gennach blühen gerade die Mehlprimeln (nachstehendes Bild links) und in Glon hat Siegfried Bless Helmknabenkräuter entdeckt (nachstehendes Bild rechts). 

Mit besten Grüßen
Martin Trapp
(Vorsitzender LBV KG Augsburg)

(02.05.2020) Wem gehört denn die rote Kappe?

Welcher Specht mit einer roten Kappe steckt denn da seinen Kopf in ein Baumloch? Im Landkreis Augsburg gibt es drei schwarz-weiße Spechtarten, die in Frage kommen und verdächtig sind. Buntspechte im Jugendkleid tragen rote Scheitel, ebenso der Mittelspecht sowie der Kleinspecht. Und wer ist nun der Verdächtige?

Der Kleinspecht (Foto 2), der kleinste Vertreter der Spechte in Europa, scheidet als erstes aus, da er auf den Unterschwanzdecken kein Rot und keine weißen Schulterflecken besitzt. Sein Rücken ist schwarz-weiß quergebändert.

Als weiteres kommt noch der Buntspecht im Jugendkleid (Foto 3) in Frage. Jetzt wird es schwieriger. Ein gutes Merkmal sind die schwarzen Wangenstreifen, die beim Buntspecht den Schnabel erreichen – leider in unserem Fall nicht wirklich gut zu sehen. Weiterhin trägt ein junger Buntspecht am roten Scheitel schwarze Kanten. Das erste wirklich gute Indiz haben wir gefunden, denn die schwarzen Kanten fehlen eindeutig. Auch ihn können wir also ausschließen (Foto 3).

Nun hat der Verdächtige seinen Kopf aus der Höhle gezogen und wir können es deutlich erkennen (Foto 4). Der schwache Schnabel und der helle Kopf machen die Bestimmung jetzt einfach. Wir haben einen Mittelspecht vor uns, der seine Jungen füttert. Das Brutvorkommen des auf Laubholzbestände mit borkiger Rinde spezialisierten Spechts im Landkreis Augsburg ist nicht selbstverständlich. Die Art ist in Bayern nur lokal verbreitet. Sie besiedelt bei uns die Lech- und Wertachauen. Seine quäkenden Rufe können wir beispielsweise im Stadtwald hören. Martin Trapp berichtete sogar schon von Besuchen des hübschen Tieres in seinem Garten nahe der Wertach. Es lohnt sich also, bei Spaziergängen die Augen offen zu halten.

 

(20.04.2020) Die Statt-Monatstreffen-Info

Es gibt so viel zu erzählen und zu zeigen und es findet einfach kein Monatstreffen statt (auch das am 6. Mai muss leider entfallen).

Für Naturbeobachter ist nun die schönste Jahreszeit. Wer zur richtigen Zeit am richtigen Platz ist, kann Dinge erleben, die lange im Gedächtnis bleiben. Heute habe ich den ersten Pirol gehört, in den Bäumen bei unserer Wasserbüffelweide Allmannshofen. Recht früh für diesen Langstreckenzieher. Und in dieser Baumgruppe sassen auch Stare. Stare können das "düdlio" des Piroles sehr gut nachpfeifen. Frühe Pirole sind immer Stare. Aber ich habe ein Beweisphoto:

Momentan zieht übrigens eine weitere exotisch anmutende Art durch: der Wiedehopf. Marianne Fromm entdeckte einen am Lech, in Königsbrunn hatte ein Beobachter Gelegenheit, ein Prachtexemplar aus nächster Nähe in seinem Garten zu beobachten, wenn auch von außerhalb unseres Landkreises, Eva Blume sah so einen Vogel auf einem Spielplatz bei Wemding. Natur findet gerade an ganz ungewohnten Orten statt. Wir Menschen haben uns so daran gewöhnt, Vögel und andere Tiere in Naturschutzgebiete zu verweisen. Eigentlich haben wir Glück, dass nicht schon lange ein Obervogel auf die Idee gekommen ist, uns Menschen in unsere Häuser zu sperren. Was sich da für Lebensräume für die Vogelwelt auftäten.

Glück hatte auch Rebecca Müller. Ein Tüpfelsumpfhuhn an der Wertach zwischen Göggingen und Inningen, quasi direkt vor ihren Füßen! Tüpfelsumpfhühner sind sehr heimlich, selten so nah und so offen zu sehen. Als ich dort hin kam, war es schon weg. Dafür saß nun ein Blaukehlchen dort. Also bitte, jetzt nicht enttäuscht sein, Weibchen können, müssen aber kein Blau an der Kehle haben.

Diese Geschichte ist inzwischen bekannt: genau dort (Tüpfelsumpfhuhn / Blaukehlchen) an der Wertach hatten wir letztes Jahr mit einem Wendehalskasten, in dem dann gleich ein Wendehals erfolgreich gebrütet hat, einen Volltreffer gelandet. Unbescheiden wie wir sind, haben wir letzte Woche an der Wertach weitere 7 Wendehalskästen aufgehängt. Dann gibt es dieses Jahr also 8 Bruten? Nein, so funktioniert Mathematik nur in der Schule.

 

Aber rumgesprochen hat es sich auf dem Wohnungsmarkt der Vogelwelt bestimmt schon, dass die Kästen des LBV Augsburg für Qualität stehen. Willi Behringer hat letztes Jahr an St. Thaddäus, der Kirche hinter dem Oberhauser Bahnhof, Dohlenkästen passgenau eingebaut, 3 übereinander. Jetzt sind sie besetzt (siehe nachstehend, oben Dohle, hinten Einfluglöcher). Die Dohlen hatten bisher hausbesetzermäßig hinter den Zeigern der Uhr gewohnt, nun sind sie aufgeräumt und Dohle, Kirchengemeinde und Willi zufrieden. In evangelisch Heilig Kreuz hatten Guntram Braas und Willi im Herbst richtig zu tüfteln, um trotz störender Stahlträger einen Turmfalkenkasten hinter dem vorgesehenen Fenster anbringen zu können. Es hat sich schon gelohnt wie die Aufnahme von gestern zeigt. Klasse, wenn ehrenamtliches Engagement so schnell Früchte trägt.

Die beste Zeit für Spechtbeobachtung ist fast schon vorbei, die Trommelaktivitäten haben bereits kräftig nachgelassen. Spechte können ja die ungewöhnlichsten Stellen für ihr Imponiergehabe auswählen. Dagmar Horn ist ein Buntspecht aufgefallen, der auf eine Aluleiter einhämmerte. Das macht Krach, und um den besten Krachmacher scharen sich die hübschesten Buntspechtfrauen. Das böse Erwachen kommt bestimmt, wenn die Leiter aufgeräumt ist und das Weibchen merkt, welcher Blender nun in ihrer Höhle wohnt. In der Firnhaberau habe ich einen Buntspecht entdeckt, der zu tief für Höhlenbau an einem Baum hackte. Doch der hatte anderes im Sinn. Im Frühjahr, wenn die Bäume sprießen, schießt zuckerreicher Saft durch die Leitungsbahnen nach oben, Buntspechte sind halt auch Schleckermäuler.

In meiner letzten Mail hatte ich auf die daunenbefiederten Waldkauzjungen im Wittelsbacher Park hingewiesen. Manch einer hat sie noch hoch im Baum sitzend gesehen, man konnte dort auch nicht stören. Inzwischen sind sie flügge und haben von Mama Waldkauz beigebracht bekommen, dass ein echter Kauz nicht tagsüber offen im Baum rumsitzt. Bestimmt ist das Elterntier froh, nun nicht mehr am helllichten Tag Wache schieben zu müssen, auch wenn das Tarngefieder viel Schutz bietet. Als nächstes muss nun der Park-Sperber liefern. Er sitzt bereits im Nest und brütet fleißig. Im Wittelsbacher Park gehen viele Menschen spazieren, genauso lohnend, aber weniger bekannt, sind unsere Friedhöfe mit ihrem alten Baumbestand. Die Vögel sind oft wenig scheu. In Göggingen konnte ich ein Kernbeißerpaar beim Nestbau beobachten, die beiden sammelten gerade Moos für den Innenausbau. 

Mit Allmannshofen habe ich diese Mail angefangen, mit Allmannshofen höre ich nun auf. Nicht nur Wasserbüffel findet man auf unserer Weide, auch dieses Hermelin.

Bestimmt gibt es bald wieder neues Material für eine Mail. Bis dahin wünsche ich allen eine möglichst gute Zeit bei bester Gesundheit!

Martin Trapp
Vorsitzender LBV Augsburg

(04.04.2020) Bericht vom ausgefallenen Monatstreffen

Liebe Aktive, liebe Freunde des LBV Augsburg,

 

haben Sie am vergangenen Mittwoch auch diese Unruhe verspürt? Erster Mittwoch im Monat - klar, da treibt es einen zum LBV-Monatstreffen. Wenn es denn stattgefunden hätte, hätten wir bestimmt ein paar Bilder gezeigt. Die von Wolfgang Zilling zum Beispiel. Er hatte ja noch rechtzeitig, im Februar v.C. (vor Corona) die Bärenkellerschule mit Nistmöglichkeiten für Dohlen ausgestattet (je 3 übereinander mit separatem Eingang):

Wolfgang Weiner war in ähnlicher Mission auf dem Nordfriedhof unterwegs. Seine architektonische Lösung besteht oben aus einer Dohlenwohnung, unten kann ein Turmfalkenpaar einziehen. Nebenbei konnte er auf dem Friedhof einen Glückstreffer landen: eine Begegnung mit einer Waldohreule am helllichten Tag (Bild 4). Wolfi versichert glaubhaft, dass die Eule mit den Kulleraugen auf dem Bild echt ist und keinen Knopf im Ohr hat.

Echt sind auch die vielen Küchenschellen am Lechstau 21. Da dürfen wir schon ein bisschen stolz sein. Mit unserer zweimaligen Balkenmähermahd jedes Jahr und anschließendem Abrechen auf immerhin 7 ha Fläche sorgen wir für das Ausmagern der Dämme und damit beste Wachstumsbedingungen für Küchenschelle, Enziane und Orchideen. Diesen großen Arbeitseinsatz planen wir heuer für 25.7. und 17.10.. Unseren ehrenamtlichen Aufwand bekommen wir jedes Jahr auf Veranlassung der unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt und der höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung von Oberbayern aus Landschaftspflegemitteln erstattet, Geld, das wir für unsere Naturschutzarbeit auch dringend benötigen. Wir finanzieren damit einerseits Maßnahmen, die wir nicht gefördert bekommen und können andererseits die Eigenanteile weiterer Pflegemaßnahmen schultern.

Beispielsweise haben wir vor kurzem für 1.500 Euro (70 % Fördermittel, 30 % Eigenanteil) die Heckenpflege auf unserer Hangwiese in Biberbach von einem darauf spezialisierten Landwirt durchführen lassen. Bin ich froh, dass sich diese kombinierte Streuobstwiese/ Heckenlandschaft in Biberbach und nicht in Augsburg befindet, sonst wären nun die Leserbriefspalten der AZ voll mit kritischen Kommentaren. Eine Hecke auf Stock zu setzen sieht nämlich nicht schön aus, ehrlich gesagt ist sie danach quasi weg. Aber sie kommt wieder, die Stöcke treiben erneut aus. Das sollte regelmäßig gemacht werden, überalterte Hecken brechen zusammen, verfilzen, bieten keinen Lebensraum mehr. Wie alt diese Hecke war, kann man an dem in die Hecke eingewachsenen und nun zum Vorschein gekommenen Schild ablesen. Vielleicht kein Aushängeschild für uns mehr, aber einen gewissen Retro-Charme versprüht es schon. Und keine Sorge: wie üblich wurde nur ein Drittel der Hecken verjüngt.

Der Vogelzug ist auch in unserer Region in vollem Gang. Flüsse wie Wertach und Lech bilden dabei wichtige Leitlinien. Bachstelzen und Hausrotschwänze sowie die ersten Schwalben sind momentan unterwegs, am Lech Höhe Wolfzahnau konnte ich diese Woche Löffelente und Flussuferläufer beobachten. Die Flussregenpfeifer sind schon da, die Überwinterungsgäste Bergpieper (wollen in die Alpen) und Bergfink (wollen in den Norden) noch nicht weg. Und es gibt schon die ersten Jungvögel, im Wittelsbacher Park habe ich diesen Waldkauznachwuchs entdeckt (siehe nachstehende Fotos). 

Spazierengehen war nie so wertvoll wie heute - viel Entspannung dabei und weiterhin beste Gesundheit!

Martin Trapp (Vorsitzender LBV Augsburg)

(25.03.2020) Erfolgreiche Jagd eines Sperbers

Sperber sind nicht selten, sie zu beobachten ist aber Glückssache.

Und meist sind sie weg, bevor man richtig hingeschaut hat.

Sperber sind Überraschungsjäger. Am ehesten entdeckt man sie im Winterhalbjahr, wenn Sperber den Singvogelschwärmen folgen, die den kalten Norden räumen und dann auch an unseren Futterstellen im Garten auftauchen. Das Männchen ist ein überraschend kleiner Vogel, etwa so groß wie eine Türkentaube. Meisen und Spatzen sind seine bevorzugte Beute. Das deutlich größere Weibchen schlägt vor allem Drosseln, manchmal gelingt es ihm aber auch, eine Taube zu überraschen.

Wolfgang Götz hatte das Glück, dass genau dies direkt vor seiner Haustüre in Haunstetten-Süd geschah und ihm dadurch fantastische Aufnahmen möglich wurden. Klar, auf eine so große Beute verzichtet kein Sperber freiwillig, da lässt er lieber eine Fotosession über sich ergehen.

Bei den Sperbern beginnt nun die Brutzeit. Auch in der Stadt kann man balzende Sperberpärchen im Girlandenflug über ihrem Revier sehen, das Nest selbst wird aber meist gut versteckt.

(22.02.2020) LEW spendet € 2.500 an den LBV Kreisgruppe Augsburg

Insgesamt € 10.000 für Naturschutz und Umweltbildung spenden die LEW die Kreisgruppe Donau-Ries des Bund

Naturschutzden Fischereiverband Schwaben, Lebensraum Lechtal und der LBV Kreisgruppe Augsburg.

→ Lesen Sie hier die vollständige Pressemitteilung der LEW
Artikel Spendenübergabe (1).pdf
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(19.01.2020) Wer fliegt denn dort?

Wir sind an unserem Burghofweiher bei Schwabaich mit Fernglas unterwegs und sehen einen Trupp Gänse in einiger Entfernung fliegen. Welche Gänse fliegen denn dort auf uns zu?

Als wichtige Merkmale fallen uns sofort die weißen Vorderflügel und die hellbraune Färbung des Körpers auf. Da kommen zum einen Nilgänse, zum anderen Rostgänse in Frage. Beide Arten halten sich regelmäßig an dem Weiher auf, wir müssen also genauer hinschauen. 

Jetzt ist der Vogeltrupp näher herangeflogen (Foto 1 anklicken!) und wir können die Details besser erkennen: Die Tiere besitzen blasse Köpfe und keinen dunklen Augenfleck. Es muss sich also um Rostgänse handeln. Vergleichen wir die Fotos 3  und 4 (fliegende Nilgänse / fliegende Rostgänse) und vergrößern sie durch Anklicken,  werden die Unterschiede rasch deutlich. (Christiane Gebauer)

(06.01.2020) An der Musterfutterstelle im Botanischen Garten geht es hoch her

Soll man in so einem milden Winter ohne Schnee überhaupt Vögel füttern? Man kann da jetzt eine Wissenschaft daraus machen oder einfach eine Futterstelle aufbauen und den Vögeln die Entscheidung überlassen. An unserer Musterfutterstelle im hinteren Bereich des Botanischen Gartens herrscht jedenfalls reger Betrieb. Kohl-, Blau- und Sumpfmeisen, Kleiber, Amseln, Buchfinken und Buntspechte gehören zu den ständigen Gästen. Vor allem die Erdnusssäule leert sich rasant, hier bedient sich der Buntspecht besonders gern. Ein toller Anblick bietet sich, wenn sich ein Pulk von Schwanzmeisen an Meisenknödeln und Fettblöcken drängt. Wer Hilfe bei der Bestimmung der gefiederten Futtergäste braucht, findet an der Futterstelle eine Fototafel mit den häufigsten Wintervögeln. Oder er nimmt an einer Führung teil: 

Führung zur Futterstelle des LBV Augsburg im Botanischen Garten:

Mit Vogelbeobachtung, Tipps zur Vogelfütterung und Infos zur Stunde der Wintervögel

Samstag 11.1.20, 10:00 bis 11:00 Uhr

Treffpunkt im Eingangsbereich des Botanischen Gartens

 

An Kosten fällt lediglich der Eintritt an

(01.01.2020) Vogel des Jahres 2020 – die Turteltaube

Im Jahre 2020 ist wieder ein Vogel der Agrarlandschaft zum „Vogel des Jahres“ erwählt worden – die Turteltaube. Der steile Absturz der Artenbestände in der Offenlandschaft fordert uns weiterhin heraus.

Unter welchen Problemen leidet im Speziellen die Turteltaube? Ihre Lebensbedingungen haben sich zum einen durch die Intensivierung der Landwirtschaft im Brutgebiet, aber auch durch Lebensraumvernichtung am afrikanischen Überwinterungsplatz verschlechtert. Gleichzeitig ist sie auf ihren Wanderungen durch Bejagung gefährdet. Es ist nur schwer verständlich, aber die Tiere dürfen in 10 EU-Staaten gejagt werden. Von 1980 bis heute sind in Deutschland 90 % des Bestandes verloren gegangen.

Wie sieht es eigentlich im Landkreis Augsburg mit der Turteltaube aus? Schauen wir in das Vogelmeldeportal „ornitho.de“, finden wir für den Landkreis nur wenige Meldungen. Für das Jahr 2019 sind vier Sichtungen dokumentiert, zwei davon auf LBV-Flächen. Im Mai gurrte ein Vogel im Gennacher Moos, im Juni entdeckten LBV-Mitglieder ein Tier auf unserer Streuobstwiese bei Biberbach. Brutverdacht konnte leider nicht ausgesprochen werden. 

Wer sich für die weltweit gefährdete Turteltaube einsetzen möchte, kann dies über eine Petition (www.vogeldesjahres.de/petition) bis zum 10. Februar 2020 an die Bundesumweltministerin Svenja Schulze tun. In ihr fordern LBV und NABU eine verbesserte Landwirtschaftspolitik sowie das Aussetzen der Abschussgenehmigungen in den EU-Staaten. Diese Petition soll der Bundesumweltministerin am 14. Februar zum Valentinstag überreicht werden.

Foto: LBV Bildarchiv Zdenek Tunka
Foto: LBV Bildarchiv Zdenek Tunka

(01.01.2020) Stunde der Wintervögel

Die Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ steht wieder vor der Tür. Vom 10. – 12. Januar heißt es erneut: „Für eine Stunde in den Garten und Vögel zählen!“ Zur Einstimmung können wir ein wenig die Bestimmung trainieren. Welcher häufige Gartenvogel zeigt uns denn da seinen Rücken? Auf den ersten Blick gar nicht so einfach zu erkennen. Wir sehen einen rundlichen Kleinvogel mit braunem Rücken, kurzen Flügeln und langen Beinen.

 

Foto: Ulrich Laakmann
Foto: Ulrich Laakmann

Auflösung des Rätselbildes

Jetzt hat der Vogel sich umgedreht und das Geheimnis gelüftet. Die orangerote Färbung des Gesichts und der Brust ist unverkennbar - auf dem Ast sitzt ein Rotkehlchen. 

Rotkehlchen können wir das ganze Jahr bei uns beobachten. Mit ihrem hübschen Erscheinungsbild sind die wenig scheuen Vögel große Sympathieträger. Sie können den Winter in unserer Region überstehen, weil sie sich im Sommerhalbjahr von Insekten und im Winter verstärkt vegetarisch ernähren. Die Kleinvögel sind Teilzieher, in der kalten Jahreszeit treffen wir in Bayern einerseits auf Standvögel, andererseits auf Gäste aus Nordeuropa. Unter den Standvögeln verbleiben die Männchen in ihren Sommerrevieren, während die Weibchen sich eigene Reviere - oft in der Nachbarschaft - suchen. Zur Nahrungssuche hüpfen sie meistens auf dem Boden, mitunter jagen sie Insekten auch von Ansitzen aus. Im Winter kommen sie häufig an die Futterhäuschen in Gärten, um sich mit Fettfutter und Körnern zu versorgen. Rotkehlchen belegten bei der „Stunde der Wintervögel“ im Jahr 2018 Platz 15, 2019 Platz 10. Wie viele werden wohl dieses Jahr gezählt?