Fledermauskeller in Altenmünster und Blankenburg

Was machen Augsburgs Fledermäuse im Winter? Winterschlaf, klar. Aber wo? In Höhlen auf der Schwäbischen und der Fränkischen Alb? Wahrscheinlich.

 

Höhlen gibt es bei uns im Landkreis jedenfalls keine.

 

Aber Bierkeller!  Zwei haben wir gepachtet und als Fledermauswinterquartier optimiert, in Blankenburg und in Altenmünster. Es sind nicht die Scharen an Wintergästen, die sich hier einfinden. Aber das eine oder andere Mausohr, gerne mit Artgenossen als Cluster an der Decke hängend, das eine oder andere Langohr, in engen Mauerritzen schlafend, nutzt unser Angebot.

Berichte und Aktivitäten

(12.02.2020) Im Winterschlaf

Anfang Februar besuchten wir unter Anleitung von Anika Lustig (Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Südbayern) unsere beiden Fledermauskeller. In beiden Kellern entdeckten wir schlafende Tiere.

In Blankenburg versteckten sich drei Braune Langohren zwischen den Fugen des Gemäuers. Auch in Altenmünster konnten wir 4 in Ritzen erahnen. Von einer Fledermaus war so wenig zu sehen, dass die Art nicht bestimmt werden konnte. Etwas auffälliger waren da schon 9 Große Mausohren, die einzeln oder zu zweit von der Decke herab hingen. Als neue Art traten dieses Jahr zwei Wasserfledermäuse auf. Sie haben ihre Sommerquartiere in Baumhöhlen und überwintern in Stollen, Höhlen oder Kellern. Wir können sie im Sommerhalbjahr häufig über Gewässer bei der Jagd beobachten. Sie fliegen in engen Runden in ungefähr 40 cm Höhe über die Wasseroberfläche und fischen mit ihren Füßen Insekten vom Wasser auf. Aus diesem Grunde besitzen sie auch relativ große Füße.

Um Störungen zu vermeiden, konnten die Fledermäuse nicht fotografiert werden. Fotos aus dem LBV-Archiv geben uns dennoch eine gute Vorstellung von den sympathischen und interessanten Tieren. (Christiane Gebauer)

 

(Februar 2019) Noch schlafen sie

Echt spannend, so ein Bierkellerbesuch! Stockdunkel, die Taschenlampen leuchten immer nur einen Teilbereich aus. Und es wird nur geflüstert, man will ja niemanden aufwecken. Aber neugierig waren wir halt schon: wird unser Keller bei Altenmünster nach wie vor von Fledermäusen zum Winterschlaf genutzt?

 

Die 8 großen Mausohren zu entdecken war nicht schwierig, die hingen frei sichtbar an der Wand und an der Decke. Die 3 braunen Langohren waren da eine ganz andere Herausforderung. Jede noch so kleine Lücke im Mauerwerk musste ausgeleuchtet werden, tief drin konnte man dann unter Umständen eine Schnauze, ein Ohr erahnen.  2 weitere Fledermäuse zeigten so wenig von sich, dass sie nicht eindeutig bestimmbar waren.  Wer weiß, wie viele  weitere noch in den Ritzen des Kellers stecken und von uns übersehen wurden.

(Martin Trapp)