Nahrungsbiotop Wörleschwang

Auf dem Kirchturm von Wörleschwang befindet sich ein regelmäßig genutzter Storchenhorst. Um die Nahrungssituation für den Weißstorch zu sichern und weiter zu verbessern, erwarb unsere Kreisgruppe im Jahr 2000 eine 0,7 ha große Feuchtwiese in der Zusam-Aue südlich des Ortes. Durch Anlage eines 800 m² großen, in Breite und Tiefe variierenden Flachteiches wurde die Attraktivität für Amphibien noch erhöht, wovon letztlich auch der Storch profitiert. In Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde übernimmt ein Landwirt die zweischürige Mahd mit Mähgutabfuhr unter Belassung jährlich wechselnder kleiner Bracheanteile. Eine so kleine Fläche würde isoliert keinen großen Sinn machen, aber hier, südlich von Wörleschwang darf die Zusam noch wunderschön mäandrieren und viele der umliegenden Wiesen werden im Auftrag des Wasserwirtschaftsamtes oder als gemeindeeigene Ausgleichsflächen in ähnlicher Form bewirtschaftet und der Natur überlassen.

Berichte und Aktivitäten

(7.11.2019) Klein – aber oho!

Der LBV Augsburg ist Eigentümer einer nur 0,7 ha großen Feuchtwiese in der Zusam-Aue bei Wörleschwang. Die Fläche ist zwar klein, trotzdem immer einen Besuch wert. Zur Vogelbeobachtung wird das Areal nur selten, aber dann meistens erfolgreich aufgesucht.

Im März des Jahres 2017 machten LBV-Mitglieder beispielsweise nach einem Ausflug zum Thürheimer Ried Station in Wörleschwang und beobachteten ein Paar Schwarzkehlchen, das östlich unserer Wiese auf dem Zug rastete. Als Brutvögel entdeckten wir im April schließlich im Schilf unserer Wiese Rohrammern. 2018 war das Jahr der Neuntöter, die vom Gebüsch aus ihre Jagdflüge starteten. In diesem Jahr wurde der Ausflug nach Wörleschwang in den November verschoben. Es lag das Augenmerk auf Wintergästen und Durchzüglern.

Neben einigen Wiesenpiepern, Goldammern und einem Grünspecht trafen wir einen besonderen Gast an. In dem baumbestandenen Areal östlich unserer Fläche jagte ein Raubwürger. Der grau, weiß und schwarz gefärbte Vogel hält sich bei uns nur im Winter auf und steht auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als stark gefährdet. Die Brutvorkommen konzentrieren sich auf das Nordostdeutsche Tiefland. Der Wartenjäger ernährt sich von Kleinsäugern, Kleinvögeln, Amphibien, Reptilien und Insekten und sucht seine Beute von Ansitzen aus. Hat er ein mögliches Opfer entdeckt, lässt er sich zu Boden gleiten, um es zu schlagen. Mitunter sucht er Nahrung auch im Rüttelflug. Die erlegten Tiere spießt der Würger häufig auf Dornen auf oder klemmt sie in Astgabeln ein, um einen Vorrat für schlechtere Tage zu haben.

Die auf den Fotos nur klein zu sehenden Vögel können wie mit einem Fernglas vergrößert werden, indem man die Bilder anklickt. (Christiane Gebauer)