Unser Biotop in Bonstetten ist ein schönes Beispiel dafür, was privates Engagement verbunden mit einer gewissen Hartnäckigkeit bewirken kann. Unser Mitglied Doris Beischler wollte sich Mitte der
70er Jahre nicht damit abfinden, dass im Zuge der Flurbereinigung ein kleines Wasserloch, in dem Teichmolche abgelaicht hatten, ersatzlos verlorengeht. Sie wandte sich an den Bürgermeister, der
der Neuanlage eines größeren Froschteiches durchaus aufgeschlossen gegenüberstand.
Gesagt, getan.
1977 wurde der neue Teich angelegt, 1982 von unserer Kreisgruppe erworben und um einen zweiten Teich ergänzt. Wenn man heute zur richtigen Jahreszeit abends vorbeischaut, hört man schon von
weitem das Konzert der Laubfrösche. Die Hecken bieten heute, wie es früher in der Feldflur noch überall üblich war, Nahrung und Schutz für Feldvögel. Doris Beischler sorgt noch immer dafür,
dass das Biotop auch jährlich gepflegt wird. Herzlichen Dank für diesen Einsatz und für die großzügige finanzielle Unterstützung!
Beschrieben sind die Belegung der Nistkästen, mehrjährige Beobachtungen, eine Kurzfassung der Vogelstimmen-Erkennung mit Merlin Bird ID, Amphibien in den Teichen und einige Bilder von
beobachteten Wildtieren.
Heute hat ein Team von 9 Aktiven Mähgut an unseren Teichen bei Bonstetten zusammengerecht. Belohnt wurden die fleißigen Helfer durch spannende
Naturerlebnisse. So konnten z.B. drei alte Zwergmausnester entdeckt werden. Zwergmäuse gehören zu den kleinsten Nagetieren. Sie erreichen ein Gewicht von nur 7 bis 12 Gramm. Die Leichtgewichte
klettern im hohen Gras und in Schilfbeständen und bauen sich dort kugelförmige Nester. Auf der Roten Liste Bayerns wurden sie 2017 als gefährdet eingestuft. Umso mehr konnten wir uns über die
Funde freuen!
Auch 2023 hat Klaus Stampfer wieder umfangreiche Beobachtungen und interessante Auswertungen an den Nistkästen im LBV-Biotop Bonstetten gemacht. Auf über 70 Seiten stellt er detailliert und
fundiert die Erkenntnisse aus den mit Kameras und teilweise zusätzlich mit Lichtschranken bestückten Nistkästen dar.
Die Entwicklung der Gasfrosch-Kaulquappen im LBV-Biotop Bonstetten werden in kurzen Videosequenzen vom Laich bis zum Vier-Füße-Stadium gezeigt.
Dauer 00:03:37
Nach dem Ausflug der Kohlmeisen nisteten sich Hornissen im Nistkasten NK_D6 im LBV-Biotop Bonstetten ein. Sie bauten das Nest nicht nur im Nistkasten, sondern auch außen am Nistkasten. Der äußere
Teil des Nestes wurde vermutlich von einem Waschbären zerstört. Die Hornissen bauten wieder etwas Material an. Das Video zeigt die Entwicklung des Hornissennestes am Nistkasten. Die Innenkamera
wurde jedoch vom Hornissennest verdeckt und somit unbrauchbar.
Dauer: 00:06:50
Dass Klaus Stampfer mit seinen elektronisch überwachten und mit Kameras bestückten Nistkästen in dem LBV-Biotop in Bonstetten immer wieder interessante Entdeckungen macht und erstaunliche
Einblicke in das Brutverhalten der auf den ersten Blick "Allerweltsvögel" Kohl- und Blaumeisen gibt, ist allen LBV-Aktiven und "Flugblatt"-Lesern sicher schon bekannt. Für das Jahr 2022 hat er
seine Beobachtungen ausführlich zusammengefasst und lässt uns an seinen detaillierten, toll bebilderten und mit Daten und Zahlen belegten Beobachtungen teilhaben:
Ein Video von Klaus Stampfer, dass die Siebenschläfer-Brut in einen der Nistkästen zeigt, kann hier angesehen werden:
Nicht nur in unserem LBV-Biotop in Bonstetten sondern auch zu Hause hat Klaus Stampfer Nistkästen und Futterplätze mit Kameras und anderen Sensoren ausgestattet. Schon mehrmals hat er über die
damit gewonnenen Erkenntnisse bei Monatstreffen, bei Vorträgen der afa oder in unserem Flugblatt berichtet. Nun hat ihn auch ein Team von a.TV besucht:
→ hier geht es zum TV-Beitrag der Sendung "Land und Leute" (ab 1:10 min)
Auf dem LBV-Gelände in Bonstetten, das von Frau Doris Beischler betreut wird, ist auch ein Futterkasten angebracht. Er wird ganzjährig befüllt und elektronisch mit Lichtschranken und
Kameras beobachtet. Im Oktober kamen nun vermehrt Eichelhäher an den Nistkasten und pickten die Erdnusskerne aus dem Streufutter, den überwiegenden Teil warfen sie zu Boden. Dort sammelte sich
eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus Getreidekörner und Sonnenblumenkerne an. Bis zu 3 kg Futter mussten täglich im Futterkasten nachgefüllt werden. Das Futter am Boden wurde tagsüber
hauptsächlich auch von den Eichelhähern aufgenommen, bis zu fünf Vögel waren gleichzeitig zu sehen. Nachts waren es Mäuse, Steinmarder und Rehe, die das Futter am Boden verzehrten.
Seit 25. Oktober kommt nun jede Nacht ein bis zweimal ein Waschbär an den Futterplatz. Er hat auch das Futter am Boden entdeckt und nimmt sich für jede Mahlzeit bis zu einer Stunde Zeit, um das
Futter zu genießen. Der Waschbär kommt im Naturpark Westliche Wälder noch selten vor und ist ein schön zu beobachtender Geselle, vor allem, wenn er das Futter genießt oder sich leidenschaftlich
kratzt. Doch große Freude kommt bei der Betrachtung der Videos der Wildkamera nicht auf, denn es handelt sich um eine „invasive Art“, die eine ernste Gefahr für heimische Fledermäuse und gewisse
Vogelarten darstellt.
Die Befüllung des Futterkastens wurde inzwischen eingestellt, weil der finanzielle Aufwand für das Futter (zwei 10kg-Säcke pro Woche) das geplante Budget das Befüllers übersteigt. Das Futter am
Boden wird irgendwann aufgebraucht sein und der Waschbär muss sich dann eine andere Futterquelle suchen, wenn er nicht vorher vom Jäger entdeckt wird. (Klaus Stampfer)
Video vom Waschbärenbesuch:
Bilder vom Waschbärenbesuch: